Frontansicht sowie das Innenleben des Red Llama
Dieses feurig-rote Lama wollte leider nicht mehr verzerren und flüchtete deshalb auf meine Klangwerkbank. Grund dafür war Wasser, welches in das Gehäuse eingedrungen ist. Ein ganz übler Feind der «elektronischen Lama's» also!
Die Demontage des Geräts geht relativ einfach vonstatten: 4 Schrauben am Gehäuseboden müssen raus. Die relativ spärlich bestückte Leiterplatte aus Hartpapier wird dabei mithilfe zweier Nylon-Schnapper festgehalten am recht stabilen Alu-Blechgehäuse.
Nach gründlicher Reinigung der Leiterplatte mithilfe einer feinen Bürste gings dann an's Eingemachte. Da das IC (CD4040) der einzige Halbleiter ist in diesem Gerät, fiel der Verdacht relativ schnell drauf. Leider sind die IC's nicht mehr sehr gut erhältlich auf dem Bauteilmarkt, aber mit einigen Tagen Wartezeit gibt sich so ein Lama schon zufrieden, wenn's nachher wieder verzerrte Sounds ausspucken darf.
Das Red Llama ist bekannt dafür, eine asymmetrische Verzerrung zu erzeugen, was einem Röhrenverzerrer tatsächlich sehr nahe kommt. Leider ist aber die nutzbare Dynamik dabei etwas auf der Strecke geblieben. Alles in allem aber ein innovatives Design – und damit meine ich nicht nur das Gehäuse, sondern auch die Schaltung. Letztendlich unterscheiden sich dadurch Verzerrer wohl am stärksten nebst den Klangregelstufen. Mit Tubescreamer-Schaltungen hat also dieses Ding absolut nichts am Hut und das ist echt in Ordnung so!
Endlich ein Verzerrer, welcher nicht auf der Technik anderer basiert und sich somit unterscheidet im Klang. Letztendlich entscheidet aber immer noch das Ohr des Gitarristen! Jedenfalls rennt dieses bereits etwas ältere Lama wieder freudig zurück zu seinem Besitzer.